Was ich oft über Supervision für Pädagogen und Pädagoginnen gefragt werde

Supervision kennen die meisten Menschen, die in Sozialberufen arbeiten, oftmals gibt es diese auch schon während der Ausbildung.
Viele Menschen aber können mit dem Begriff nur wenig anfangen, oder haben ihn zwar vielleicht schon mal gehört, aber trotzdem nur eine "nebulöse" Vorstellung davon, was dort passiert.
Was ist eigentlich Supervision?
Supervision ist eine wichtige Unterstützung der Arbeit und hilft dabei, die Arbeit zu reflektieren und zu verbessern. Supervision ist wertvoll für die Psychohygiene, die Burnout-Prävention und dient der Qualitätssicherung. Übersetzt man Supervision wörtlich aus dem lateinischen, bedeutet Super “über”, bzw. “von oben” und Visio bedeutet “ sehen” bzw. “Anblick.
Man könnte Supervision also salopp mit “Überblick” oder auch „darauf blicken“ übersetzen. Und das trifft es meiner Meinung nach ja schon recht gut, blicken doch Supervisor*in und Supervisand*in gemeinsam von einer Metaebene aus auf die beruflichen Handlungen, reflektieren gemeinsam mittels eines „Drüberschauens“.
Warum ist Supervision für Pädagog*innen so wichtig?
Starke Kinder brauchen starke Pädagog*innen als Vorbilder, Partner*innen und Wegbereiter*innen - doch was brauchen die Pädagog*innen, um diesen Ansprüchen gerecht werden zu können?
In der Supervision für Pädagogen und Pädagoginnen schauen wir genau darauf, auf die Bedürfnisse der Pädgog*innen - was benötigen sie, um ihrer Arbeit weiterhin gut nachgehen zu können?
Wir reflektieren die eigenen Vorstellungen und Ansprüche an die pädagogische Rolle, wir festigen die pädagogische Haltung und arbeiten an der Inneren Stärke der Pädgog*innen. Und nicht zu vergessen ist, dass regelmäßige Supervision ein entscheidender Faktor in der Burnout-Prävention ist!

Heißt es, dass ich meinen Job nicht gut mache, wenn ich Supervision brauche?
Nein! Meiner Auffassung nach ist Supervision ein professioneller Prozess unter Expert*innen! Die Supervisand*innen sind die Expert*innen für ihren Job (und übrigens auch für ihr Leben, sagt meine systemische Haltung ;-) ) und ich als Supervisorin bin die Expertin für den Prozess.
Selbst Expert*innen müssen nicht alles alleine stemmen und dürfen sich mal Unterstützung holen - wir dürfen beides, unseren Job großartig machen UND uns professionelle Unterstützung holen.
Wird in der Supervision nur darauf geschaut, ob ich Fehler gemacht habe? Werde ich dort kritisiert und belehrt?
Nein! Schon allein aus meiner Systemischen Haltung heraus kann ich das ganz klar verneinen, ist diese doch immer lösungsorientiert und wertschätzend. Es geht eben genau NICHT darum, auf Fehlern herumzureiten oder den Kolleg*innen zu sagen, was sie alles besser machen sollen. Es geht darum, die Kolleg*innen zu bestärken, neue Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, bei der Weiterentwicklung zu begleiten. Oft stößt Supervision einen Prozess an, durch den die Supervisand*innen neue Denkmuster, Betrachtungsweisen oder neue Ideen entwickeln.
Der Weg der Supervision ist immer zur Lösung hin, zum noch professionelleren Selbst hin.
Erfahren meine Kolleg*innen oder Vorgesetzten, was ich in der Supervision erzähle?
Nein! Selbst wenn es manchmal vorkommt, dass die Vorgesetzten die Supervisand*innen zu mir schicken oder gar die Auftraggeber sind, gebe ich trotzdem danach keine Auskunft über die Gesprächsinhalte. Bei Gruppen- und Teamsupervisionen wird auch vereinbart, dass alle Teilnehmer*innen außerhalb dieser Runde keine Inhalte weitertragen sollen.
In Gruppensupervisionen, wo die Teilnehmer*innen einander vorher nicht kennen und aus unterschiedlichen Einrichtungen kommen, wird auch eine gewisse Anonymität gewahrt - von mir kommt an die anderen Teilnehmer*innen keine Info über Nachname, Dienstort, Trägerorganisation etc. der anderen Teilnehmer*innen.
Austausch finde ich doch auch in meinem Team! Warum noch Supervision?
Richtig! Der Austausch im Team ist wichtig und wertvoll, und als Beitrag zur Psychohygiene auch nicht zu unterschätzen. Oft ist der Austausch im Team aber auch sehr stark auf das Problem orientiert. Natürlich muss auch dafür Platz sein, aber in der Supervision wenden wir uns nach dem „Jammern“ und „Auskotzen“ gezielt und fokussiert der Lösungssuche zu. Zudem ist Supervision professionell begleitet und geht meistens tiefer und weiter als kollegialer Austausch.
Gruppensupervision oder doch Einzelsupervision?
Beides hat seine Vorteile! In der Einzelsupervision können wir uns ganz auf das Thema des*der Supervisand*in fokussieren. Gerade wenn es vielleicht darum geht, dass ein Thema ein bisschen tiefer geht, emotional mehr belastet und vielleicht doch mehr Zeit benötigt, ist Einzelsupervision von Vorteil.
Geht es gar um besonders belastende Vorfälle aus dem beruflichen Leben, die aufgearbeitet werden müssen, ist Einzelsupervision besser.
In der Gruppe hingegen profitieren die Teilnehmer*innen von vielen unterschiedlichen Perspektiven der vielen anwesenden Fachleute. Meistens nehmen die Supervisand*innen die Möglichkeit, Feedback von ihren Kolleg*innen zu erhalten, als besonders hilfreich wahr.

Wie läuft so eine Gruppensupervision ab?
Gruppensupervision findet in meiner Praxis mit maximal 6 Pädagog*innen statt und wird von mir als Supervisorin geleitet und begleitet. Zu Beginn erhalten alle Teilnehmer*innen die Möglichkeit, einen Fall oder ein Thema in die Gruppe einzubringen. Jede*r kann etwas beitragen, niemand muss. Gemeinsam einigen wir uns dann darauf, welchen der Themen wir uns in welcher Reihenfolge widmen möchten.
Die Person, die den Fall einbringt, bekommt dann die Gelegenheit, darüber zu berichten, die anderen Teilnehmer*innen dürfen sich danach, einem strukturierten Prozess folgend, ebenfalls dazu äußern. Je nach Fall und Situation werde ich den Prozess steuern, die ein oder andere Frage stellen und vielleicht auch die ein oder andere Methode einbringen.
Die fallgebende Person entscheidet dann, was ihr davon hilfreich erscheint, was sie annehmen möchte und was nicht.
Ich habe aber gar kein Thema. Kann ich trotzdem kommen?
Oft melden sich Pädagog*innen für die Supervision an, weil sie ein Thema haben, das sie beschäftigt, und wenn der Temin dann da ist, hat sich das Thema schon von selbst erledigt. Oder die Kolleg*innen würden gern mal in Supervision gehen und sich das erstmal "nur anschauen", bevor sie selber ein Problem beisteuern,.
Das ist in Ordnung! Erfahrungsgemäß nehmen gerade aus Gruppensupervisionen alle Kolleg*innen etwas für sich mit, selbst wenn sie bei den Fällen anderer Personen "nur" zuhören. Auch durchs Zuhören entwickeln sich neue Ideen, Gedankengänge und Möglichkeiten.
Um was für Themen geht es in der Supervision?
Themen, die häufig eingebracht werden, sind Problematiken mit einzelnen Kindern, Konflikte im Team, herausfordernde Situationen mit Eltern und vor allem die Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle – wie möchte ich als Pädagog*in sein, wie keinesfalls? Was ist mein Bild einer*eines guten Pädagog*in? Warum schaffe ich es manchmal, diesem Bild zu entsprechen, und manchmal so gar nicht? Was kann ich dazu beitragen, dass ich noch besser in meine Rolle hineinwachsen kann?
Was kostet Supervision?
Supervision ist eine Investition in das eigene mentale Wohlbefinden, in die Psychohygiene und ein Beitrag zur Qualiätssicherung. Das hat natürlich seinen Preis, aber ganz sicher auch seinen Wert!
Einzelsupervision ist bei mir als Einzeleinheit (50 Minuten) oder als Doppeleinheit (100 Minuten) buchbar. Die Kosten für die Einzeleinheit betragen 78.- Euro, für die Doppeleinheit fallen 149.- Euro an.
Gruppensupervision biete ich in regelmäßigen Abständen an, ca. einmal monatlich. Man kann sich für einen Einzeltermin anmelden, oder auch gleich für mehrere Termine, frei nach Belieben.
Ein einmalige Teilnahme an einer Gruppensupervision kostet bei mir 60.- Euro pro Teilnehmer*in. (3 Stunden).
Wann und Wo findet die nächste Gruppensupervision statt?
Die kommenden Termine sind:
Mi., 3.5.2023, 17:30-20:30
Sa., 13.5.2023, 10:00-13:00
Mi., 14.6.2023, 17:30-20:30
Mi., 5.7.2023, 16:00-19:00
Mi., 30.8.2023, 16:00-19:00
Alle Gruppensupervisionen finden in meiner Praxis in der Karolinengasse im vierten Bezirk in Wien statt.
Ich bin Leiter*in bzw. Erhalter*in, kann ich auch eine Supervision für mein Team buchen?
Termine für Teamsupervisionen vereinbaren wir individuell, gerne komme ich für die Arbeit mit dem Team auch an den Standort. Dazu bitte ich um eine Nachricht an sandra@sandrakremmel.com , so dass ich ein individuelles Angebot zusenden kann.
Ich bin überzeugt! Wo kann ich buchen?
Buchungen für Einzelsupervisionen und Gruppensupervisionen sind auf meiner Buchungswebsite möglich. Für Teamsupervisionen bitte ich um Anfrage via Mail.
Wie kann ich über Termine und Neuigkeiten auf dem Laufenden bleiben?

Ich hoffe, ich konnte nun eure brennendsten Fragen beantworten, falls nicht, schreibt mir doch gerne eine Nachricht an sandra@sandrakremmel.com, sicherlich kann ich sie beantworten.
Das war´s für heute von mir, bis zum nächsten Mal! Und immer daran denken: Starke Pädagog*innen braucht das Land!
Alles Liebe,
Sandra
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